Dalmatiner als Familienhund
Dalmatiner als Familienhund
Dalmatiner sind heiter, treu und bedingt wachsam, aber auch empfindsam. Er hat ein fröhliches, ausgeglichenes Wesen. So anhänglich er gegenüber seinen Menschen ist, so zurückhaltend verhält er sich gegenüber Fremden. Dalmatiner gelten als anpassungsfähig und verspielt und damit als ideale Familienhunde.
Sie sind aber gleichzeitig sehr selbstständig und charakterstark. Besonders Dalmatinerrüden können sich zu dominanten Hunden entwickeln. Gepaart mit einer hohen Sensibilität sind Dalmatiner eher Hunde für Besitzer, die ihren Hund mit Liebe und Lob, aber auch mit Konsequenz erziehen und führen können.
Die enge Bindung an seinen Besitzer mag manchen überraschen, wenn man bedenkt, dass der Dalmatiner ursprünglich als Arbeitshund gezüchtet wurde. Gerade diese Fähigkeiten sind es aber, die ihm auch einen Hauch von Unabhängigkeit erhalten haben. Seine Tendenz zur Eigenständigkeit sollte man nicht unterschätzen. Ein unbeaufsichtigter Hund erkundet gern seine Umgebung. Es ist also unerlässlich ihn konsequent zu erziehen. Während der Dalmatiner einerseits sehr bestrebt ist, seinen eigenen Kopf durchzusetzen, ist er anderseits ausgesprochen Menschen-bezogen und fühlt sich seinem Herrn sehr verpflichtet.
In Remineszenz an sein früheres Leben will der Dalmatiner gefordert und beschäftigt werden. Daher eignet sich auch ein Hundesport wie z.B. Agility besonders gut für ihn. Der Dalmatiner besitzt eine angeborene Neugier und ist sehr lernfähig. Er ist ein idealer Begleiter für Besitzer und Familien, die sich gerne ausdauernd im Freien bewegen.
Ein „Stubenhocker“ ist als Halter für einen Dalmatiner eher nicht geeignet. Als Laufhund ist der Dalmatiner schnell und ausdauernd.
Der Dalmatiner benötigt mindestens zwei Stunden Auslauf pro Tag. Der Dalmatiner liebt viele Arten der Bewegung, wie neben dem Fahrrad oder dem Pferd herlaufen, das Apportieren sowie das Schwimmen (letzteres allerdings nicht alle Dalmatiner). Auch das Querfeldeinlaufen und das Spielen gehören zu seinen
Lieblingsbeschäftigungen.
Stadtwohnung oder Haus mit Garten - beides ist möglich: Der Hund fühlt sich auch in einer Wohnung wohl, vorausgesetzt man hat eben genug Zeit, um mit ihm spazieren zu gehen. Denn auch ein großer Garten ersetzt keine Gassirunde. Dalmatiner lieben es zum Beispiel, neben dem Fahrrad herzulaufen oder beim Joggen mitzuhalten. Und im Training wollen sie auch bleiben: "Ein laufgewöhnter Hund muss wie ein Sportler täglich ausgiebige Runden drehen dürfen“. Sonst bekommt der Vierbeiner schlechte Laune und stellt womöglich Unsinn an.
Ein Dalmatiner ist ein toller Familienhund: Das gilt, solange er nicht neben dem Sandkasten sitzen muss oder am Spielplatzzaun angebunden wird. Die Familie ist das Rudel, ein Dalmatiner will am Geschehen teilhaben. Ist er mit von der Partie! Selbstverständlich muss der Nachwuchs den Umgang mit dem Tier lernen und es dementsprechend respektvoll behandeln. "Der Hund muss frühzeitig seinen Platz als Rangniedrigster im Rudel eingenommen haben," "Sonst verhält sich der Dalmatiner den Kindern gegenüber dominant.“
Kind und Hund können ein wunderbares Team bilden.
Hunde machen Kinder glücklich, gesund und seelisch stark und bringen verschlossene, schüchterne Kinder dazu, aus sich rauszugehen.
"Durch richtige Erziehung des Hundes und sinnvolle Anleitung des Kindes lässt sich ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen beiden aufbauen, das den Grundstein für eine lange Freundschaft zwischen Kind und Hund bilden kann.
“Grundlage für diese Freundschaft ist die richtige "Sprache" zwischen Mensch und Tier, um unangenehme Zwischenfälle durch bloße Missverständnisse zu vermeiden.
Allgemeine Tipps
Wenn der Hund bereits vor dem Baby in der Familie ist, sollte man ihn vor dem direkten Kontakt schon mal an Babysachen schnüffeln lassen, damit er sich an den Geruch gewöhnt. Auch sollte man ihn beim ersten Treffen an dem Kind schnuppern lassen. Der nächste Schritt muss von allen Eltern selber entscheiden werden: Bei Hunden ist das gegenseitige Ablecken ein wichtiger Schritt im Bindungsaufbau und ein freundlicher Hund wird versuchen, das Baby abzulecken. Bakteriologisch gesehen ist das Maul des Hundes dabei sauberer als der Mundraum eines Menschen, er enthält sogar antibiotische Substanzen. Wenn man den Hund also das Baby (natürlich kontrolliert und in Maßen) ablecken lässt, baut sich die Bindung zwischen den beiden häufig schneller auf.
Generell ist wichtig, dass der Hund einen sicheren Rückzugsort hat: Das wird vor allem wichtig, wenn das Kind anfängt zu krabbeln und mobil zu werden. Die Bereiche, in denen der Hund frisst, ruht und schläft, sollten für das Kleinkind tabu sein. Ein solcher „Innenzwinger“ (positiv gemeint) ist entspannend für alle, denn der Hund hat seine Ruhe und die Eltern wissen, dass sowohl Hund als auch Kind sicher sind. Man kann die Anwesenheit des Kindes übrigens für den Hund zu etwas positivem machen, indem man ihm mehr Aufmerksamkeit schenkt und das ein oder andere Leckerli zukommen lässt.
Gemeinsamkeiten und Bindung
Jetzt geht es darum, die Bindung zwischen den beiden zu stärken. Diese ist aus mehreren Gründen wichtig: Sie schafft Vertrauen, verhindert Aggressionen und bedingt, dass beide mehr auf den anderen Rücksicht nehmen. Generell übernehmen viele Hunde von sich aus die Erzieherrolle, wenn ein Baby in die Familie kommt: Sie entwickeln sich so zu nützlichen Helfern und auch Spielgefährten für das heranwachsende Kind.
Eine solche Bindung wird vor allem durch gemeinsame Unternehmungen erzeugt. Dazu gehören geeignete Spiele (beispielsweise Apportierspiele), liebevolle Streicheleinheiten und gemeinsame Ruhezeiten. Wichtig ist: Die Begegnungen für beide möglichst erfreulich gestalten. Ältere Kinder sollten zudem bei der Ausbildung des Hundes mitarbeiten und Verantwortung übernehmen. Dazu gehört beispielsweise das Spazierengehen oder das Üben von bestimmten Trainingseinheiten. Man muss hier allerdings als Eltern immer das Kräfteverhältnis beachten.
Rangordnung und Verbote
Generell ist beim Umgang von Kindern und Hunden die Rangfolge im „Rudel“ weniger wichtig, denn hier kommt das Problem der Stärke auf: In der Natur machen die Wölfe im Rudel die Rangordnung unter sich aus, der Rudelführer greift nicht ein. Sobald der Hund also merkt, dass das Kind die dominantere Rolle nicht erfüllen kann, wird er sich selber durchsetzen. Man selber als Elternteil will wohl kaum, dass die dreijährige Tochter sich selber die höhere Rangstellung erkämpft.
Deshalb sollte man sich nicht auf die Rangfolge versteifen, sondern auf die Aufstellung von Verboten und Regeln zurückgreifen: Solche Verbote können im Rudeln von jedem erstellt werden und sind unabhängig von der Rangfolge. Die Eltern müssen dem Hund beispielsweise zeigen, dass körperliche Konflikte ein absolutes Tabu sind und nicht geduldet werden.
Sie müssen als Vermittler zwischen Kind und Hund agieren und beide Seiten gleichermaßen erziehen und zurechtweisen. Wenn der Hund einmal weiß, dass die Eltern kompetenter Partner und bis zu einem gewissen Alter zu jung ist, um gleichermaßen auf Verbote zu reagieren, müssen hier die Eltern einspringen. Bedrängt das Baby also den Hund und dieser zeigt sein Unwohlsein, sollte man nicht den Hund bestrafen; man sollte stattdessen konsequent und zügig, aber beiläufig das Kind wegnehmen und ihm einprägen, dass der Hund in Ruhe zu lassen ist, wenn er nicht will.
Ihr Hund lernt so, Ihnen zu vertrauen und fühlt sich nicht vom Kind bedroht. Deshalb auch nicht den Hund rausschicken oder sein Spielzeug wegnehmen, wenn er beispielsweise das Kind anknurrt: So entstehen lediglich negative Verknüpfungen mit dem Kind, die die Beziehung in Zukunft stark beeinflussen können.
Generell ist das drohende Knurren nicht zu bestrafen: Es ist vielmehr ein wertvolles Signal in der Kommunikation zwischen Hund und Kind bzw. den Eltern. Der Hund lernt (wenn man so reagiert wie eben beschrieben), dass die Eltern sofort auf das Knurren reagieren und das Kind wegnehmen bzw. das für ihn störende Verhalten unterbunden wird. So kommt es gar nicht erst zu bedrohlicheren Situationen.
Behandle einen Hund so, wie du selbst behandelt werden möchtest!
Ein Hund - wie jedes andere Lebewesen auch - ist kein "Prügelknabe", man muss seine Persönlichkeit und seine Bedürfnisse respektieren. Vermitteln sie ihrem Kind, dass Gefühl, dass der Hund ein Teil der Familie ist, auf den man dieselbe Rücksicht nehmen muss, wie auf alle anderen Familienmitglieder auch. Umgekehrt wird ein Hund, der sich als vollwertiges Familienmitglied sicher und geborgen fühlt, Kinder entsprechend behandeln, ihnen ein geduldiger Spielgefährte, mehr noch ein zuverlässiger Beschützer sein.
Hunde wurden speziell für Kinder gemacht. Sie sind die Götter der Fröhlichkeit
Henry Ward Beecher
Kinder, die mit Hunden aufwachsen, verfügen über eine größere soziale Kompetenz, sind schneller bereit, Verantwortung zu übernehmen, sind bewegungsfreudiger, aktiver und zugleich ausgeglichener.
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